Partizipation (er)-leben – 2. Tagung des Wattenbeker Kinderparlaments

Am 24. und 25. November 2018 trafen sich bereits zum 2. Mal die Sprecher aller Wattenbeker Wohngruppen zum Austausch, Resümieren und Anträge auf-den-Weg-Bringen.

Von außen betrachtet schienen die 25 TeilnehmerInnen zwischen sechs und 36 Jahren, unterstützt durch ihre Parti-Begleiter in Form ihrer BetreuerInnen, eine bunt zusammengewürfelte Anhäufung von verschiedenen Interessen zu sein. Hinter diesem vermeintlichen Chaos steckt jedoch System, das bereits bei vorhergehenden Treffen sein Zusammenwirken erfolgreich erproben konnte. So war bei allen Beteiligten die Freude auf das Wiedersehen groß. Mit Fragen, Forderungen und Lösungsvorschlägen aus ihren beheimateten Wohngruppen im Gepäck, reisten die Teilnehmer aus Schleswig-Holstein, der Uckermark, Berlin und Märkisch Oderland in Grabow, Mecklenburg-Vorpommern, an.

Nach einer Stärkung stürzten sich alle mit Begeisterung an’s Arbeiten. Hierbei bildete der Austausch über die Regeln der Handynutzung in den einzelnen Wohngruppen einen großen Schwerpunkt. Deutlich wurde, dass trotz gleichen Alters nicht die gleichen Regeln zur Nutzung des eigenen Handys in den Wohngruppen zur Anwendung kommen. Beispielsweise sind die Kids in Lychen durch deren Hausregeln in ihrer Handynutzung weitaus eingeschränkter als die Kids in Berlin. Dies stieß auf allgemeinen Unmut und der Forderung nach einer für alle Wattenbeker Wohngruppen verbindlichen und einheitlichen Regelung zur Handynutzung. Diese wurde mit Hilfe der anwesenden Parti-Begleiter erstellt und wird nun dem nächst höheren Mitarbeiter-Gremium, dem Wattenbeker Kollegium, zur Beantragung und Abstimmung vorgelegt.

Aber auch der Wunsch nach einem Logo und einem neuen Namen für das Kinderparlament wurde laut, da sich sowohl die Jugendlichen als auch die Mütter und mitunter Väter aus dem Familienhaus in Wattenbek nicht im bisherigen Namen wiederfinden. Hierbei wurden Arbeitsaufträge an einzelne Gruppen erteilt, die auf der nächsten Tagung des Kinderparlaments ihre Ergebnisse präsentieren werden, um anschließend darüber im Kinderparlament abstimmen zu können.

Durch einen gemütlichen Grillabend mit Lagerfeuer fand der arbeitsreiche Tag einen entspannten Ausklang.

Der folgende Tag bot nach einem ausgiebigen Frühstück die Möglichkeit des Austauschs mit dem Wattenbeker Geschäftsführer Thomas Zink. Dieser war der Einladung der Gruppensprecher gefolgt und lies es sich nicht nehmen, die Kinder, Jugendlichen, jungen Erwachsenen sowie Mütter und Väter in ihrem Bestreben nach Beteiligung, Selbstwirksamkeit und Gerechtigkeit zu unterstützen, zu bestärken und anzuerkennen. In einem langen Gespräch mit den Gruppensprechern wurden deren Wünsche, Forderungen und Fragen an den Geschäftsführer gestellt und besprochen. Der Höhepunkt bildete die symbolische Übergabe einer großzügigen Gesamtsumme, die der Geschäftsführer dem Wattenbeker Kinderparlament für das Jahr 2019 zur (fast) freien Verfügung stellte. Die einzige von ihm gestellte Bedingung, bezieht sich auf die Ausgaben, die in Form von Konsensentscheidungen zu beschließen sind. Die Freude hierüber war allseits groß und von Dankbarkeit geprägt.

Am Nachmittag, nach weiteren Arbeitsrunden, einem Mittagessen sowie einem Ausblick auf die nächste Tagung des Kinderparlaments, welche bereits Ende Februar 2019, diesmal in Berlin, stattfinden wird, erfolgte der Abschied voneinander. Gemeinsam blicken wir auf ein Wochenende voller kreativer Ideen, Engagement, Spaß und zahlreicher Ergebnisse zurück. Trotz oder gerade weil die Altersunterschiede und Interessen so unterschiedlich sind, zeigte sich ein harmonisches Zusammenwirken, geprägt von gegenseitiger Rücksichtnahme und Respekt voreinander, welches Mut und Vorfreude auf die kommenden Tagungen des Wattenbeker Kinderparlaments machen.